Autocoro 11 ist perfekt geeignet für die Verarbeitung von Recyclingfasern, seien es Kämmlinge, Abgänge aus der Spinnereivorbereitung oder der Rotorspinnerei oder mechanisch recycelte Fasern aus Textilien. Dank der neuen Features können Kunden mit der Autocoro 11 nachhaltiger produzieren und zugleich bis zu 50% Rohstoffkosten einsparen.
Die Vielfalt recycelter Fasern und Mischungen ist riesig, es gibt nicht die eine recycelte Mischung, jede ist anders. Mechanisch recycelte Fasern sind zum Beispiel bis zu 40% kürzer als neue Fasern, haben eine hohe Variation der Faserlängenverteilung und beinhalten staubartige Fragmente. Beim Spinnen gelten deshalb etwas andere Regeln als bei der Verwendung klassischer neuer Fasern. Während z. B. beim Spinnen neuer Rohbaumwolle das Bestreben vorherrscht, Kurzfasern und staubartige Faserfragmente zu eliminieren, um maximal hohe Rotordrehzahlen, möglichst wenig Fadenbrüche plus beste Garnqualitätswerte zu realisieren, ist das Ziel der nachhaltigen Spinnerei, möglichst wenig Rohstoff zu verlieren und bestenfalls alles in das Garn zu spinnen. Der Autocoro 11 mit Recycling Xtreme greift die vielfältigen Anforderungen auf und bietet ein intelligentes Spiel mit den Möglichkeiten: Aus jeder Mischung das optimale Garn, sowohl unter produktiven als auch qualitativen Aspekten herzustellen.
Eine bedeutende Figur in diesem Spiel ist die Spinnbox des Autocoro 11, die Corobox SE 21. Sie ist mit schmutzabweisenden Aluminiumkappen ausgestattet, die verhindern, dass sich zum Beispiel durch statische Aufladungen auf der Spinnboxoberfläche im Bereich des Auflösewalzengehäuses Faserflug ansammelt, der manuell entfernt werden müsste. Neue Faserbartstützen, die ohne Werkzeug eingeclipst werden, passen die Strömungsverhältnisse im Auflösewalzengehäuse so an, daß wertvoller recycelter Rohstoff im Garn eingebunden und nicht ausgeschieden wird.
Ein weiterer Schachzug für erfolgreiche Recyclingverarbeitung ist die Auswahl der Rotoren mit einer auf den Rohstoff zugeschnittenen Rillenform, Rotorbeschichtung und -durchmesser. Es gibt für Recycling keinen Universalrotor, die Mischung entscheidet. Beliebt sind Mischungen von recyceltem Polyester mit Abgängen aus dem Spinnereivorwerk. Garne aus diesen Materialien sind häufig relativ grob und werden z. B. für die geraute Innenseite von Sweatshirts verwendet. Die Rotorrillen neigen bei derartigen Rohstoffen zu intensiver Verschmutzung, die Garnqualität kann schwanken und die Anzahl Fadenbrüche steigen. Rotoren mit einer schmalen Rotorrille, der T-Rille, sind dann eine gute Wahl. Die T-Rille presst die kurzen Fasern optimal in die Rille und bindet sie im Garn ein, eine gute Garnfestigkeit ist gesichert.
Weiteres Tuning der Garnfestigkeit, -dehnung, Gleichmäßigkeit und Produktivität liegen in der Wahl eines minimal kleineren Rotors, da der kleinere Durchmesser die Fasereinbindung nochmals erhöht. Für ein grobes Futtergarn aus recycelten Fasern erzielte die Spinnbox SE 21 Festigkeitserhöhungen von 0,4 cN/tex und einen Dehnungszuwachs von mehr als 1% durch einen nur 4 mm kleineren Rotor.
Rotoren mit einer reinen Boridbeschichtung sind für relativ grobe Garne, die aus Mischungen mit einem hohen Anteil von verschmutzten Baumwollabgängen aus der Spinnerei bestehen, zum Beispiel aus dem Vorwerk, gut geeignet. Die Mischungen enthalten relativ viele vegetabile Bestandteile aus der Baumwolle, wie Trash, kurze Faserfragmente und auch Staubpartikel. Die glatte Boridbeschichtung ist gegenüber den abrasiven Eigenschaften solcher Fasern besonders robust, die bei diesen Rotoren fehlende Diamantbeschichtung macht die Rotoren glatter, was unerwünschte Ablagerungen in der Rotorrille reduziert und die Reinigung der Rotoren erleichtert. Die für die Qualität des Garns besonders relevanten längeren Fasern in solchen Mischungen werden in der sauberen Rotorrille gut eingebunden. Die Garnbildung ist exakt gesteuert und keinen Schwankungen unterlegen durch partielle Ablagerungen in der Rotorrille.
Ebenfalls beliebt sind nachhaltige Textilien aus feineren Garnen, z.B. T-Shirts. Sie bestehen häufig aus Mischungen von chemisch recyceltem Polyester mit hochwertiger Rohbaumwolle oder mechanisch recycelter Baumwolle aus dem Pre-Consumer Bereich. Bei diesen Mischungen ist der Anteil der Faserfragmente und vegetabilen Partikel deutlich geringer. Bei mechanisch recycelter Baumwolle wurden sie bereits im vorhergehenden Spinnprozess vollständig eliminiert. . Für diese Garne sind Rotoren mit dem Saurer 3D-Coating, einer Borid-Diamantbeschichtung, optimal. Die Diamantpartikel verbessern die Streckung der durch den Recyclingprozess eingekürzten Fasern im Garn. Gekoppelt mit einem deutlich kleineren Rotordurchmesser der Borid-Diamantbeschichten Rotoren erzielen die Garne sowohl ein signifikantes Plus bei der Garnfestigkeit, Dehnung und Garngleichmäßigkeit als auch bei der Produktivität durch eine höhere Rotordrehzahl.
Recycelte Rohstoffe und der Autocoro bilden schon heute ein gutes Team. Die Mehrzahl der Autocoro Spinnereien verarbeitet nachhaltige Rohstoffe, Tendenz steigend. Recycling Xtreme, zusammen mit einer optimal ausgewählten Belcoro Spinnmittelkombination eröffnen den Unternehmen nun noch mehr Möglichkeiten, Wirtschaftlichkeits- und Nachhaltigkeitsaspekte geschickt miteinander zu verknüpfen.
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