Sven Wolf ist seit 19 Jahren im Unternehmen und extrem vielseitig. Er begann bei Texparts als Entwicklungsingenieur. Mit seinem technischen Background aus der Entwicklungsabteilung wechselte er 2011 in den technischen Einkauf und übernahm 2016 die Produktionsleitung der Montage in Fellbach und später die gesamte Werksleitung.
| Frage: | Was ist der Schwerpunkt Ihrer Arbeit? | ||
| Wolf: | Es ist ein großer Vorteil, dass ich den gesamten Entstehungsprozess des Produkts - von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zum Versand - kenne. Bei unseren extrem hohen Stückzahlen kommt es auf das kleinste Detail an. Jeder Prozessschritt stellt andere Anforderungen an die Bauteile, die exakt eingehalten werden müssen, damit die Texparts-Komponenten am Ende in der Spinnerei zuverlässig funktionieren. Die größte Herausforderung sehe ich darin, die Qualität unserer Produkte automatisiert sicherzustellen, und zwar an allen unseren Produktionsstandorten in Deutschland, Singapur, China und Indien. Das ist auch ein Hauptbestandteil meiner Arbeit. | ||
| Frage: | Welches Produkt ist Ihnen besonders wichtig und warum? | ||
| Wolf: | Das ist für mich einfach zu beantworten: Spinnfinity. Es war ein langer und herausfordernder Weg vom Start der Entwicklung bis zur Fertigstellung der Montage- und Prüfanlage. Das minimalistische Design bei voller Funktionalität verkörpert für mich eine gelungene Innovation - etwas für das der Name Texparts steht. Wir haben wir mittlerweile über 8 Millionen Stück Spinnfinity verkauft. Und von den Vorgängerversionen wurden über 15 Millionen Stück in den letzten Jahren auf den Maschinen unserer Kunden installiert. | ||
| Frage: | Wie sieht der Markt für Komponenten beim Ringspinnen aus? | ||
| Wolf: | Weltweit sind ungefähr 200 Millionen Ringspindeln in Betrieb von denen schätzungsweise 5 bis 9 Millionen neu installiert werden. Textparts hat seit seiner Gründung im Jahr 1999 Millionen von Pendelträgern und Spindeln ausgeliefert - sowohl für Nachrüstungen als auch Neuinstallationen. Ein Großteil wurde direkt aus Fellbach geliefert, aber auch unsere internationalen Standorte tragen einen immer größeren Anteil dazu bei. |
| Frage: | Wie hat sich die Produktionslandschaft in den letzten 25 Jahren verändert? | ||
| Wolf: | Die Entwicklung von der manuellen zur vollautomatischen Produktion hat viele Veränderungen mit sich gebracht. Im Jahr 1999 produzierten wir relativ wenig selbst und konzentrierten uns auf die interne Montage. Mit unserem Fertigungsteam und in Zusammenarbeit mit Lieferanten von Automatisierungstechnik konnten wir die Montage einiger unserer Produkte in Fellbach, Deutschland, bis zu einem hohen Grad automatisieren. Die Mitarbeitenden mussten sich erst mit diesen anspruchsvollen Anlagen vertraut machen, aber dank detaillierter Schulung ist dies in kurzer Zeit erfolgt. Der große Vorteil der Automatisierung ist, dass wir mit wenigen Mitarbeitern flexibel auf Auslastungsschwankungen reagieren können. | ||
| Frage: | Wie erzielen Sie die hohe Produktqualität? | ||
| Wolf: | In der Produktion werden manuelle Tätigkeiten so weit wie möglich reduziert und strikte Qualitätskontrollen sind wichtig. Durch die ständige Überprüfung der Abläufe auf Qualitätsoptimierung, Vereinfachungen und Kosteneinsparungen sind viele Ideen und daraus resultierende Projekte entstanden. Ausserdem sind hochmotivierte Mitarbeiter ein wichtiger Bestandteil für gute Qualität - ein Dankeschön an mein gesamtes Team, dass es so qualitätsbewusst arbeitet. | ||
| Frage: | Was waren wichtige Meilensteine bei der Optimierung der Produktion? | ||
| Wolf: | Unser erster Meilenstein war die zusätzliche Produktionslinie für Fuß- und Halslager zur Erweiterung der Kapazitäten. Danach folgte eine Investition in die Montage der neuen Pendelrollenlagergeneration PK SE inklusive einer 100%-Prüfung, mit der die personalintensive Handmontage des PK 2025 abgelöst wurde. Ein weiterer Meilenstein war die erste automatische Montage eines zweireihigen Lagers in Fellbach. Unsere Anlage zum Aufbringen von Hülsen als Oberflächenschutz ist der momentan letzte Meilenstein. Aber wir denken ständig über weitere Optimierungen in der Produktion nach und haben schon weitere Projekte in der Pipeline. |
