Die Garnstruktur von luftgesponnenen Belairo-Garnen besteht innen aus einem Kern mit parallelen Kernfasern und Umwindefasern an der Aussenseite des Garnes, die den Kern umschlingen und zur charakteristisch geringen Haarigkeit führen.
Die Garngleichmäßigkeit wird durch eine Vielzahl von Parametern bestimmt. Sowohl bei ring- als auch bei luftgesponnenen Garnen sind im Wesentlichen die klassischen Dünnstellen, Dickstellen und Nissen von Bedeutung, da diese im Endprodukt sichtbar sein können. Die Garngleichmäßigkeit ist bei gekämmten Ringgarnen sehr hoch. Dies ist unter anderem auf den zusätzlichen Prozess der Herstellung von Vorgarnspulen auf dem Flyer zurückzuführen, bei dem eine weitere Durchmischung der Fasern stattfindet. Die Gleichmäßigkeit von Belairo-Garnen zeichnet sich durch eine vergleichbare oder geringere Anzahl klassischer Dünnstellen, Dickstellen und Nissen aus. Ein Grund dafür ist, dass Belairo-Garne beim Spinnen deutlich weniger Umlenkungen und Reibungspunkte erfahren als Ringgarne, da sie direkt auf Kreuzspulen aufgewickelt werden und keinen zusätzlichen Umspulvorgang benötigen.
Dank der hervorragenden Garnqualität der Belairo-Garne können die Strickmaschinen mit den gewohnt hohen Produktionsgeschwindigkeiten produzieren. Die geringe Haarigkeit der Garne und die gute Fasereinbindung verlängern auch die Reinigungsintervalle der Strickmaschinen, denn Belairo-Garne zeigen eine deutlich geringere Staub- und Flusenbildung als Ringgarne.
Bei einem Hersteller von hochwertigen Poloshirts wurden gekämmte Ringgarne durch gekämmte Belairo-Garne ersetzt. Die Garnstruktur des Luftgarnes mit parallelen Kernfasern und gedrehten Umwindefasern sowie die extrem geringe Haarigkeit erfüllen alle Anforderungen, die für Piqué wichtig sind. Das Ergebnis: Piquégestricke mit brillanter Farbwiedergabe, hoher Formstabilität, perfekter Waschechtheit und vor allem exzellenter Pillingbeständigkeit bei gleichzeitig guter Passform.
Auch die Ausrüstung von Poloshirts mit Belairo-Garn ist weniger aufwendig als bei der Verwendung von Ringgarnen. Beim Einsatz von Ringgarnen, aber auch von Rotorgarnen, müssen die Textilien nach dem Bleichen enzymatisch behandelt werden, um die an der Oberfläche anhaftenden losen Fasern zu entfernen. Das sogenannte Biopolieren auf Enzymbasis mit Cellulasen entfernt diese Faserfragmente, bereitet die Oberfläche optimal für das nachfolgende Färben und Bedrucken vor, verleiht dem Textil einen glatteren und weicheren Griff und reduziert die Pillneigung. Das Biopolieren ist zwar wirksam aber teuer und nicht dauerhaft. Der Effekt hält etwa 30 Waschvorgänge an, danach steigt die Wahrscheinlichkeit, daß der Griff härter wird und die Pillneigung steigt.
Bei Belairo-Garnen mit ihrer speziellen Fasereinbindung ist ein Biopolieren nicht erforderlich. Die Maschenware kann direkt nach dem Bleichen gefärbt werden. Der Wegfall des kostenintensiven Biopolierens wirkt sich positiv auf die Umwelt aus, da weniger Chemikalien verwendet werden. Die Färbung von Belairo-Garnen ist intensiv, ohne chemische Vorbehandlung dringen die Farbpigmente tief in die Fasern ein und bleichen auch beim Waschvorgang durch den Endverbraucher nicht aus. Poloshirts mit Belairo-Garnen können von qualitätsbewussten Endverbrauchern länger getragen werden, denn sie haben länger eine brillante Farbe und eine glatte Oberfläche ohne abstehende Fasern und Pilling.