Um die Konsumentenwünsche zu erfüllen und erfolgreich im Markt zu bestehen, achten Handtuchhersteller darauf, wie sie den Produktionsprozess optimieren können. Ein wichtiger Hebel zur Kostenoptimierung ist das eingesetzte Garn. Bis zu 80% des Handtuchgewichts machen die Florgarne aus, das Garn, mit dem die Haut in Berührung kommt.
Die Klassiker für Florgarne sind gekämmte Ringgarne: langlebig, qualitativ hochwertig, aufwändig in der Herstellung und entsprechend teuer. Gekämmt werden die Ringgarne, um die Haarigkeit der Garne und die damit verbundene Bildung unbeliebter Faserflusen auf dem Handtuch zu reduzieren.
Der Kämmprozess sorgt dafür, daß die Handtücher nicht dünner werden durch häufiges Waschen, bei dem kurze, weniger eingebundene Fasern ausgeschwemmt werden. Die dafür verantwortlichen Kurzfasern im Garn werden durch das Kämmen von vornherein eliminiert, was immerhin ca. 10 – 15 % der Fasermasse ausmacht. Handtücher aus preiswerteren, ungekämmten, ausschließlich kardierten Ringgarnen verlieren aufgrund der Garnstruktur im Laufe der Zeit Fasern.
Es geht auch anders – mit ringgarnähnlichem Belairo Garn. Das auf der Luftspinnmaschine Autoairo produzierte Garn ist eine kostengünstige Alternative zu klassischen Ringgarnen. Durch die Garnstruktur mit parallelen Kernfasern und der definierten Eindrehung der Umwindefasern werden alle Fasern optimal eingebunden, auch die kürzeren. Während des Luftspinnprozesses werden allzu kurze Fasern pneumatisch ausgeschieden. Dieser Anteil ist aber deutlich geringer als bei einem klassischen Kämmprozess. Damit bieten Belairo Garne beste Voraussetzungen für flusenfreie Handtücher. Dank einer hohen Reibechtheit der Handtücher lösen sich beim Waschen kaum Fasern aus dem Gewebeverbund. Die Fasermigration ist bei Belairo Garnen gleich Null.
Vergleicht man Handtücher aus Ringgarn mit Handtüchern aus Belairo Garnen, fällt auf, dass das Oberflächenbild der Belairo Handtücher gleichmäßiger, die Saugfähigkeit höher und die Trockenzeit kürzer ist. Diese Eigenschaften resultieren aus der speziellen Belairo Garnstruktur und kommen bei den privaten und industriell geprägten Konsumenten besonders gut an (Grafik 1).
Die Haarigkeit von Belairo Garn ist grundsätzlich sehr gering. Um vergleichbare Werte bei Ringgarnen zu erzielen, müssen diese gekämmt sein. Infolge der geringen Haarigkeit der Belairo Garne ist auch ihre Pillneigung erheblich reduziert. Farbkontraste oder Motivkonturen in den Handtüchern bleiben dadurch auch nach langer Nutzungsdauer erhalten. Die Belairo Garnstruktur führt darüber hinaus zu einer hohen Maßstabilität der Handtücher. Sie schrumpfen kaum und verziehen auch nach zahlreichen Wäschen nicht. Verglichen mit Handtüchern, die aus Ringgarn hergestellt wurden, sind Belairo Strandhandtücher deutlich dimensionsstabiler und waschbeständiger (Grafik 2).
Ein Kämmen der Belairo Garne ist nicht erforderlich, schon kardierte Garne liefern beste Ergebnisse für Frottiergewebe. Ein nachhaltiger Prozess in Bezug auf die Faserausnutzung, da deutlich mehr Fasern werden genutzt als bei gekämmten Ringgarnen.